Einladung zu den Tagen der Offenen Ateliers. Das Plakat ist blau-gelb. Ein Pärchen, das Händchen hält, geht auf eine Tür zu, aus dieser blickt die Mona Lisa mit einem Schild, auf dem steht "offen".

Bald ist es wieder soweit: In ganz Niederösterreich wird bei den NÖ Tagen der Offenen Ateliers Kunst und Kreatives präsentiert, und wir machen mit! Sechs Künstlerinnen und Künstler präsentieren ihre Werke auf Schloss Albrechtsberg, und ihr seid herzlich eingeladen ihre Werke zu besichtigen.

Öffnungszeiten der Ausstellung:

  • 15. Oktober 2022 – 14 Uhr – open end
  • 16. Oktober 2022 – 10 Uhr – 12 Uhr (oder etwas später!)
    .
  • Schlossführungen: Sa. 15:00 Uhr und 17:00 Uhr, So. 11:00 Uhr

Anreise:

Verpflegung:

6 Künstlerinnen und Künstler zeigen ihre Werke:

(in alphabetischer Reihenfolge)

Einige der KünstlerInnen bieten auch Werke zum Kauf an.

Im Erdgeschoß richtet die Astronomie-Aktivistin Maria Pflug-Hofmayr eine astronomische Wunderkammer* für kleine und große Kinder ein – lasst euch überraschen! In völliger Dunkelheit könnt ihr den Sternenhimmel neu entdecken. Der Weltraum ist zum Greifen nah.
*Installation

Über die Künstlerinnen und Künstler:

Christian Emil Cerny

Christian Emil Cerny vor einem seiner Gemälde

„Ich sehe meine Arbeit der vergangenen Jahrzehnte wie ein Kilometer tiefes Diorama um Schicht für Schicht der Wahrhaftigkeit auf die Spur zu kommen. Allen voran steht die ehrliche Emotion.“

Christian Emil Cerny lebt und arbeitet in Wien als Freischaffender Künstler und Workshopleiter (Aktzeichnen, Acrylmalerei, Urban Sketching)

Kontakt, Web: www.christianemilcerny.com
Mail: ccerny@chello.at
Atelier: 1150 Wien, Diefenbachgasse 49-51
Auch auf Instagram, Facebook und Linkedin

István Gyalai

„24.02.2022“ (Detail), Foto: István Gyalai

Zur Installation „24.02.2022“

Titel meiner Installation für den 15./16. Oktober in Schloss Albrechtsberg ist „24.02.2022“.
Dieser Tag, der Beginn des russischen Überfallkrieges auf die Ukraine, hat mich tief aufgewühlt.
Meine Absicht war, durch die Installation diesem Gefühl eine Sichtbarkeit zu geben. So habe ich Objekte ausgewählt, die in ihrer Zusammenstellung Wesentliches davon ausdrücken können.

Hauptdarsteller meiner Installation sind dunkle, zerstörte Wurzeln geworden, aus einem Garten von mir mit meinen zwei Händen im Frühling aus der Erde ausgegraben. Weil sie, ihre Formen, viel vom Drama der Ausbeutung, der Gnadenlosigkeit, von Ausrottung, von Landraub und von gewaltsamem Tod erzählen. Nicht einfach, klar und direkt, aber in einer Formsprache, die sehr prägnant ist.

Die Installation setzt strukturell-symbolische Botschafter wie Ordnung, Geometrie, Reinheit und Farbe ein als Kontrastelemente zu Zerstörung und Mord, die der Krieg ewig bedeutet. Die Gedanken dazu sind auch von meinem am 24. Februar entstandenen Gedicht inspiriert, das ebenfalls Teil der Installation geworden ist.

Gudrun Holtz, Autorin und Fotografin

Fotografie Gudrun Holtz

Der weibliche und männliche Po

„Nicht nur der Verstand, nein auch der Hintern unterscheidet den Menschen von anderen Lebewesen. Vielleicht liegt hier der Grund für das ambivalente Interesse an diesem herausragenden Körperteil. Die beiden Po- Hälften haben im Laufe der Geschichte ganz unterschiedliche Gemütsregungen hervorgebracht. Neben der Bewunderung für die vollkommene Form und dem davon ausgehenden erotischen Reiz, hat der Hintern auch viel Verachtung und Spott einstecken müssen.“

Not only the mind, but also the posterior separates man from other living beings. Maybe this is the reason for the ambivalent interest in this outstanding body part. The two body parts evoked very different emotions throughout history. In addition to the admiration for the perfect form and the resulting erotic allure, the posterior has also suffered a lot of contempt and ridicule.

Kontakt, Web: www.gudrunholtz.de und www.narbengudrunholtz.de

Vinko Nino Jaeger

Cyanotypie auf Holzobjekt. In „Wald Kin“ verschmelzen Mensch, Baum und Tier zu einem Wesen: dem Wald.
2022
Titel: Wald Kin
Materialien: Holz, Cyanotypie

In „Wald Kin“ verschmelzen Mensch, Baum und Tier zu einem Wesen: dem Wald.

In der Mitte dieses Waldes steht die Skulptur „Höhlenhocker für Löwenmensch“. Sie ist erst vollständig, wenn jemand auf ihr Platz nimmt, mit ihr zu einer skulpturalen Einheit wird: einem Mischwesen.

Der Löwenmensch – eine der ältesten Skulpturen der Menschheit aus Mammut-Elfenbein – ist der künstlerische Anknüpfungspunkt und Donna Haraway der philosophische.

Im Sinne Donna Haraways sollen Beziehungen zwischen Spezies entstehen, die biologisch nicht miteinander verwandt sind, um den Dualismus zwischen Mensch und Tier zu überwinden. Das entstandene Wesen bezeichnet Haraway als kin. Kin ist eine Verbindung aus verschiedenen Spezies und besitzt die Fähigkeit sich mit körperlichen Sinnen sowohl in die menschlichen Lebensumstände, als auch in die, der mit ihm verschwisterten Arten hineinzuversetzen.

Der Baum dient nicht nur als Quelle des Materials für die Holzskulptur und Fotografie, sondern ist auch ein Ort der Hoffnung.

Atelier Jaeger, Web: www.vnjaeger.com

Xenia Ostrovskaya

General De Gaulle - Überarbeitung von Xenia Ostrovskaya

„The waiting room“ ist eine Installation, die von der Wartehalle am Wiener Hauptbahnhof inspiriert wurde, wo die Künstlerin 2022 mehrere Monate in der Flüchtlingshilfe gearbeitet hat.

Aus alten Postkarten und übermalten Porträtfotos entsteht in einem der Schlossräume eine Galerie mit maskierten Protagonisten, die durch einen Warteprozess verbunden sind. Worauf wartet man denn? Auf einen Zug? Auf eine Audienz? Auf die Schlossbesucher? Auf das Ende der Welt? Und sind wir vielleicht alle nur Durchreisende hier?

Xenia Ostrovskaya ist bildende Künstlerin aus Sankt Petersburg. Sie studierte Keramik und Porzellanmalerei an der Sankt-Petersburger Staatsuniversität. Seit 12 Jahren lebt die Künstlerin in Wien und erhielt 2015 an der Universität für Angewandte Kunst in der Klasse für Grafik und Druckgrafik unter der Leitung von Professor Jan Svenungsson ihr Diplom. Ihre künstlerische, vorwiegend zeichnerische Arbeit bezieht sich auf Kommunikation und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Ihre analogen Kollagen entstehen auf alten Postkarten und Stadtansichten.

Kontakt, Web: www.xeniaostrovskaya.com
instagram.com/xenia_ostrovskaya